
Radverkehr und Sprache
„Radfahrer fährt gegen Auto“ – aber wer war hier schuld? Wir setzen uns dafür ein, dass in der Dachauer Lokalpresse bei Unfallberichten deutlich zwischen Unfallverursacher und Unfallopfer unterschieden wird.
Wie wir über den Radverkehr sprechen und schreiben, beeinflusst, wie wir darüber denken. In Berichten über Verkehrskollisionen in der Lokalpresse wird häufig falsch oder zumindest ungenau beschrieben, wer Verursachende:r und wer Opfer ist oder es wird mit flapsigen Formulierungen verwischt, dass ein Mensch schwer verletzt wurde. Wir kontaktieren immer wieder die Redaktionen der Dachauer Lokalpresse, um auf diesen Umstand aufmerksam zu machen und zeigen gleichzeitig auf, wie man aus unserer Sicht besser formulieren könnte.
Jan Nordhoff, Leiter der Führungsstelle Direktion Verkehr im Polizeipräsidium Bielefeld, hat zum Thema „Framing in der Verkehrsunfallberichterstattung“ eine Masterarbeit veröffentlicht. Velobiz hat Aspekte daraus veröffentlicht. Nordhoff demnach, wie Sprache bei der Berichterstattung ganz wesentlich die Wahrnehmung der Lesenden prägt: https://www.velobiz.de/news/verzerrte-wahrnehmung-veloQXJ0aWNsZS8zMjYxNQbiz
Wir machen ebenfalls darauf aufmerksam, wenn Texte zum Thema Radverkehr einseitig geschrieben sind, zum Beispiel wenn der Eindruck erweckt wird, als ob es ausschließlich in der Verantwortung der Radfahrenden läge, die Regeln im Straßenverkehr zu befolgen. Stattdessen schlagen wir vor, das Miteinander im Straßenverkehr zu betonen und deutlich zu machen, dass alle Verkehrsteilnehmer:innen gesetzlich festgelegte Rechte und Pflichten haben.
Weiterführende Links zum Thema gibt es in der blauen Medienbox.